Stadtplanung: Mach nur einen Plan

„Wenn ich durch die Straßen gehe
Und etwas Neues, Schönes sehe
Weis’ ich stolz darauf:
Das hat mein Freund getan!
Mein Freund, der Plan!“
(Walter Ulbricht)

"Die Stadt ist ein Ort der Selbstorganisation, angetrieben vom Zufall und komplexer sozialer Kybernetik. Und dann: Stadtplanung! Ein Plan für einen solchen Ort? Für all diese Leben? Schon das Wort ist eine Anmaßung."

"Viele zentrale Personen in der Stadtplanung sind immer noch überzeugt, dass die überwältigende Mehrheit der Menschen in Einfamilienhäusern leben will. Und deshalb ändert sich nichts.“

"Stadtplanung ist eine Art von Wissensmanagement, und das ist umso schwieriger, je größer die Datenmengen sind, die es zu verarbeiten gilt. Die Datenmenge einer Stadt ist gigantisch – wie viel man auch weiß, man weiß nie genug. Es gibt nur unterschiedliche Stufen des Nichtwissens, der Ungewissheit."

„Zur Förderung von Innovationen ist ein neuer Umgang mit Ungewissheit erforderlich. Es ist notwendig, Ungewissheit anzuerkennen und zugleich die Handlungsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Besser hierfür scheint die Bezeichnung Bewältigung von Ungewissheit anstelle der Beseitigung (...).“ Das schreibt Fritz Böhle vom Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. München in seinem neuen Buch „Management von Ungewissheit“. Dem Sozio-Ökonomen geht es vor allem um Innovationsprozesse in der Industrie, aber einige seiner Thesen lassen sich auf die Stadtplanung übertragen. Zu Andreas Feldtkellers Entscheidung etwa, mit Baugemeinschaften gemeinsam zu planen, liefert Fritz Böhle die Theorie: „Weitere neuere Forschungsansätze leiten aus der Unmöglichkeit, Ungewissheit zu beseitigen, die Notwendigkeit ab, Entscheidungen und Planungen zu politisieren. An die Stelle des gesicherten Wissens von Experten treten demnach die Interessen der von Entscheidungen und Planungen direkt und indirekt Betroffenen (...).“

„Weitere neuere Forschungsansätze leiten aus der Unmöglichkeit, Ungewissheit zu beseitigen, die Notwendigkeit ab, Entscheidungen und Planungen zu politisieren. An die Stelle des gesicherten Wissens von Experten treten demnach die Interessen der von Entscheidungen und Planungen direkt und indirekt Betroffenen (...).“

Literaturauswahl zum thema kybernetik und stadtplanung?

http://www.brandeins.de/wissen/bo-city-of-wood/mach-nur-einen-plan/