Kategorisierung (Kognitionswissenschaft)
Published by Chris Doering,
Kategorisierung oder Kategoriales Denken nennt man die kognitive Fähigkeit, unterschiedliche Entitäten (Gegenstände, Lebewesen, Vorgänge, Abstrakta)intuitiv zu sortieren und entsprechenden Sammelbegriffen (Kategorien) unterzuordnen. Diese Kategorien basieren auf bestimmten Ähnlichkeiten oder auf dem Abgleich mit dem theoretischen Vorwissen. Die Kategorienbildung ist ein fundamentaler Vorgang bei der Interpretation und Bewertung vonWahrnehmungsinhalten, dem Verständnis von Konzepten und Objekten, beiEntscheidungsprozessen und bei allen Arten der Interaktion mit der Umwelt.[1]Demzufolge sind Kategorien die Grundbegriffe unseres Denkens.[2]
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Die Fähigkeit der Kategorisierung – für die verschiedene Erklärungsmodelle existieren – setzt immer Abstraktion (Begriffsbildung) voraus. Jeder Mensch ordnet unwillkürlich jegliche Objekte der Wahrnehmung in bekannte Kategorien ein. Er kann dadurch adäquat auf eine Situation reagieren, sich produktiv mit seiner Umwelt auseinandersetzen und effizienter kommunizieren: Solche Kategorien ermöglichen uns unter anderem, potentielle Gefahren schnell zu erkennen (z. B. die Kategorien: „Schlangen“, „Raubtiere“, „Waffen“) und anderen Menschen etwas über unsere eigene Wahrnehmung mitzuteilen.